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Der Trend geht zu mehr Farben

XTRA-ARTIKEL AUSGABE 2/2022

Wer in der klinischen Flowzytometrie aktiv ist, kann Analysen neuerdings auch mit bewährter Sysmex Technologie durchführen. Einzelheiten zum neuen XF-1600.

Foto Julia Steinigeweg

Dr. Maike Rieks ist seit acht Jahren Sales- und Marketingmanagerin im Bereich Flowzytometrie bei Sysmex. Nicht nur das, sie hat seit Beginn ihrer beruflichen Karriere mit Flowzytometrie zu tun – als Forscherin, Applikationsspezialistin sowie Anwenderin – und ist damit heute Ansprechpartnerin Nummer eins bei Sysmex, wenn es um die klinische Flowzytometrie geht: ein Bereich, mit dem Sysmex seit dem Launch des XF-1600 im April Neuland betreten hat. Warum dieser Schritt ein natürlicher Prozess im Verlauf der Unternehmensevolution ist und welche Möglichkeiten sich dadurch für Labore ergeben.

Auf die Plätze, fertig – fertig!

Sysmex deckt bereits seit Langem alles ab, was in der diagnostischen Reihenfolge vor der Immunphänotypisierung kommt: Dazu gehören Blutbilder sowie zellmorphologische Analysen. Wenn dabei Auffälligkeiten entdeckt werden, folgt als nächster natürlicher Schritt die klinische Flowzytometrie. „Daher war es eine Selbstverständlichkeit, diesen Schritt nun auch zu gehen“, berichtet Dr. Rieks. „Denn von der Technologie der XN-Serie, die ja auch auf derselben Technologie basiert, war es kein großer Schritt mehr bis zur Entwicklung des neuen XF-1600.“ Das heißt, es konnten viele Synergien genutzt werden – sowohl auf der technischen als auch auf der diagnostischen Ebene. „Es war einfach eine folgerichtige Entscheidung.“

Synergien auf allen Ebenen

Das XF-Flowzytometer ist von demselben Team entwickelt worden, das auch die XN-Serie entworfen hat. „Das heißt, wir konnten das umfangreiche Know-how der Beteiligten für die Entwicklung und Produktion des XF nutzen. Die Fluidik der Systeme ist komplett identisch und sehr vieles, was sich für den XN bewährt hat, konnten wir nun auch für den XF verwenden“, berichtet Rieks. Dass dadurch auch der Aufbau beider Systeme sehr ähnlich ist, hat den Vorteil, dass Sysmex Technikerinnen und Techniker ihr Know-how mit einbringen können.

Automation auf XN-Niveau

Nicht nur die Technik, sondern auch die Automation sowie die Anbindung an das Laborinformationssystem funktionieren nach den altbewährten Sysmex Prinzipien. „Wir wissen, was

Automation bedeutet, und kennen die Bedürfnisse von Routinelaboren. Diese Kenntnisse wurden bei der XF-Entwicklung berücksichtigt“, bestätigt die studierte Biologin. Praktisch sei außerdem, dass sich die bisherigen Sysmex Analysesysteme mit dem XF vernetzen lassen. „Die Befunde aus der hämatologischen Routine- und Spezialdiagnostik können in der neuen CyFlow WA-Software automatisiert zusammengebracht werden. Das ist beispielsweise für Privatlabore vorteilhaft, die das Gesamtergebnis für ihre Kundinnen und Kunden optisch ansprechend präsentieren möchten.“ Die Expertin ergänzt: „Ich sage es mal so: Mit unserer Lösung kann man eine individuelle, auf den Kunden zugeschnittene Lösung gleichzeitig standardisieren und automatisieren. Unsere Gesamtlösung mit dem PS-10 ist aus meiner Sicht ein echtes Alleinstellungsmerkmal.“

Workflow-Skizze

Eine Analyse würde beispielsweise so ablaufen: Eine Blutprobe wird zunächst am XN sowie morphologisch über den DI-60 ausgewertet. Aufgrund dieser Resultate wird eine anschließende Immunphänotypisierung veranlasst und die Daten werden per LIS Richtung Flowzytometrie weitergeleitet. Das Probenvorbereitungssystem PS-10 erhält automatisiert eine Information darüber, wie viele Leukozyten in der Probe vorhanden sind, und anschließend kann die verwendete Probenmenge automatisch angepasst werden. Für die weitere Präparation nimmt ein Mitarbeitender den Rotor aus dem PS-10 und stellt diesen in die Waschzentrifuge. Anschließend erfolgen die Messung und Auswertung über den XF-1600 oder wahlweise über eine alternative Software. „Die Messergebnisse können dann direkt ins LIS zurückgespielt werden oder alternativ kann eine Middleware die Befunde vom XN, DI und XF zusammenfassen. Wichtig zu wissen ist, dass alle Systeme auch als Stand-alone-Gerät funktionieren.“

Flowzytometrische Trends

„Als ich zum ersten Mal mit der Flowzytometrie in Kontakt kam, haben wir noch mit vier Farben gearbeitet“, erinnert sich Rieks. „Wir starten jetzt mit einem Zehnfarbsystem, was für die Diagnostik ein sehr guter Anfang ist.“ Sie ergänzt: „Aber wir wissen, dass unsere japanischen Kolleginnen und Kollegen schon an den nächsten Entwicklungen arbeiten.“ Gleichzeitig spiele aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels die Automation in der Flowzytometrie eine immer größere Rolle. „Auch der Anspruch an Qualitätsmanagement und Qualitätskontrollen ist höher geworden“, berichtet Rieks.

Fortbildung im Sysmex Stil

„Wir werden auch für die klinische Flowzytometrie umfangreiche Fortbildungsprogramme über unsere Sysmex Akademie anbieten“, versichert die Expertin. „Es wird Online- und auch Liveangebote geben – es bleibt also bei den Standards, die unsere Kundinnen und Kunden von uns gewöhnt sind.“

Da die XN-Serie auf derselben Technologie basiert, war es kein großer Schritt zur Entwicklung des neuen XF-1600. Es war einfach eine folgerichtige Entscheidung

Dr. Maike Rieks
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